Trekking an der Südlichen Weinstrasse
Südliche Weinstrasse e.V. Zentrale für Tourismus
Trekking – das klingt nach Abenteuer, Wildnis und Abgeschiedenheit in den fernen Regionen Schwedens, Kanadas oder Neuseelands. Dass Trekking seit Juli 2009 auch in der Pfalz möglich ist, wird den erfahrenen Wanderer wohl zunächst die Augenbrauen hoch ziehen lassen. Immerhin sind die vielen gut erschlossenen Wanderwege und Hütten im Pfälzerwald allgemein bekannt. Doch Trekking? Übernachten mitten im Wald? Das ist in Deutschland doch nicht erlaubt!
Der Verein Südliche Weinstrasse e.V. macht das Abenteuer verschmolzen mit der Natur möglich: Nach rund zwei Jahren Vorlaufzeit hat der Verein zusammen mit Landesforsten und weiteren Partnern sieben Trekkingplätze im Pfälzerwald geschaffen. Hier können Wanderer, die das Ursprüngliche suchen, in freier Natur nach Voranmeldung individuell übernachten. Sie finden urige Plätze mit einfacher Ausstattung – Feuerstelle, Plätze für nicht mehr als sechs Zelte, ein Klohäuschen – ganz so wie Wanderer es sich wünschen.
Anmeldung und Bezahlung der Trekkingplätze erfolgen dabei ausschließlich über das Internet. Das Besondere: Erst wenn eine Buchung erfolgreich war, erhalten die Gäste eine Wegbeschreibung und GPS-Daten zu ihrem Platz. Zusätzlicher Service sind Tourenvorschläge, anhand derer sich die Gäste eine Wanderung mit einer oder mehreren Übernachtungen selbst zusammenstellen können.
Die größte Herausforderung bei dem Projekt war es, die Skeptiker zu überzeugen. Die meisten Bedenken schlugen dem Verein seitens der Gemeinden, der Jäger und Naturschützer entgegen. Schließlich ist der Pfälzerwald das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgezeichnet. Wildes Campieren drohte das natürliche Gleichgewicht zu stören.
Unterstützung fand die Trekking-Idee jedoch von Anfang an bei den Landesforsten und beim „Fachbeirat für Naturschutz“ des Pfälzerwaldes. Dieser begrüßte die Möglichkeit, die Besucherströme dank der Trekkingplätze besser lenken zu können. So fand der Verein Südliche Weinstrasse e.V. in Abstimmung mit allen Parteien einen Kompromiss: Nun liegen alle Plätze außerhalb der Schutzgebiete an naturschutzrechtlich unsensiblen und für die Gäste trotzdem attraktiven Plätzen – direkt neben Reineke, Grimbart und Meister Lampe.
Die Jury begeisterte dieses in Deutschland bisher einzigartige und mit geringen Investitionskosten verbundene Projekt, da es die große Nachfrage nach „Trekking-Urlaub made in Germany“ befriedigt. Zudem dient das Projekt dem Pfälzerwald nicht nur als Positionierungsmerkmal, sondern kann auch als Vorreiterprojekt für andere deutsche Destinationen gelten.
Das gefiel der Jury:
- starke Kundenorientierung
- konstruktives Aufgreifen des Trends Natururlaub
- nachhaltiger Ansatz
- gutes Qualitätssicherungssystem
- große ehrenamtliche Leistung