Tourismus und Inklusion, geht das?
Freudenstadt Tourismus
Im März 2013 öffnete der InfoPunkt in den Räumen eines ehemaligen Backshops seine Tore. Vorausgegangen war eine Putzaktion in der Bahnhofshalle, an der sich auch die Einheimischen beteiligten. Das Inklusionsprojekt schafft Arbeitsplätze für am Arbeitsmarkt Benachteiligte und macht den Stadtbahnhof für Einheimische und Reisende attraktiver.
Projektträger ist das Sozialunternehmen Erlacher Höhe. Freudenstadt Tourismus investierte in die Möblierung und Ausstattung und schulte die Mitarbeiter. In der Ausbildung hospitierten die Mitarbeiter zum Beispiel im Besucherzentrum Kniebis, erfuhren alles Wissenswerte rund um die Stadt und wurden zu Themen wie Kommunikation mit dem Gast oder Datenschutz in der Touristinformation unterrichtet. Seit dem Start des InfoPunkts erfüllen sie die Aufgaben einer Touristinformation in vollem Umfang und selbstständig. Weitere Fortbildungen sind geplant, eine Gästebefragung wurde durchgeführt.
Das Projekt ist zunächst auf die Dauer von drei Jahren angelegt. Es wird unter anderem durch die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Stadt Freudenstadt sowie die Paul Lechner Stiftung finanziert. Die Deutsche Bahn stellt die Räumlichkeiten für einen lediglich symbolischen Mietpreis zur Verfügung.
Die Jury lobt: Hier stehen nicht die Gäste, sondern auch die Mitarbeiter mit Handicap im Vordergrund – und das am Frontoffice einer Touristinformation. Das Konzept der integrativen Hotels und Gaststätten gibt es bereits länger. In Form des Betriebs einer Touristinformation wurde hier allerdings ein neuartiger Ansatz verfolgt, der mit einem hohen Qualitätsanspruch umgesetzt wurde. Der InfoPunkt wertet den Bahnhof auf, ist sowohl feste Anlaufstelle für Reisende und Besucher als auch öffentlicher Kontaktpunkt, der das Thema Behinderung in die Gesellschaft trägt.
Hohe Punktzahl für soziale Wirksamkeit – ein Projekt mit Signalwirkung!
Das gefiel der Jury:
- neuartiger integrativer Ansatz für Touristinformationen
- überzeugendes Qualitätsmanagement
- erfolgreiche Attraktivierung des Stadtbahnhofs